NUTZUNGSFORMEN

Speziell auf Frühreife sowie schnelle und hohe Massebildung gezüchtete Formen des Winterroggens werden zur Produktion von Grünschnittroggen (GSR) oder Ganzpflanzensilage (GPS) genutzt. Der Kornertrag steht dabei weniger im Fokus. Die Nutzung erfolgt im Winterzwischenfrucht-Anbau, der zum sichersten Futterbau überhaupt zählt.

Allerdings sollte bei der wirtschaftlichen Betrachtung immer die Jahresleistung von Zwischen- und Zweitfrucht betrachtet werden.

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Grünschnittroggen leistet einen wertvollen Beitrag zur Begrünung über den Winter. Das Erosionsrisiko wird reduziert. Fruchtfolgen werden aufgelockert.

Winterhart und anspruchslos gewährleisten diese Sorten eine kostengünstige und umweltschonende Produktion. Eine gute Wasserversorgung im Frühjahr ist allerdings Voraussetzung für einen erfolgreichen Anbau. Dies gilt auch mit Blick auf die Ertragsbildung der Nachfrucht.

GRÜNSCHNITTROGGEN (GSR)

Grünschnittroggen gilt als die früheste Winterzwischenfrucht. Er kann je nach Region ab Ende April/Anfang Mai geerntet werden. Der Schnitt erfolgt zu Beginn bis Mitte Ährenschieben (ab BBCH 49-51). Zu diesem Zeitpunkt liefern GSR-Sorten 8 -10 dt/ha TM mehr als klassische Körnerroggensorten. Die Sortenwahl ist also von zentraler Bedeutung für den wirtschaftlichen Erfolg. Das Ertragspotential von Grünschnittroggen beträgt je nach Standort und Witterung 40 - 80 dt/ha Trockenmasse. Der Trockensubstanzgehalt liegt bei ca. 16 %.

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Das Erntegut kann aus dem Stand gehäckselt und grün verfüttert werden. Für die Silierung ist anzuwelken. Nach zügiger Räumung und Saatbettbereitung kann sofort die Wiederbestellung mit Mais erfolgen. Die Direktsaat in die Roggenstoppel hat sich ebenfalls bewährt.

GANZPFLANZENSILAGE (GPS)

Die Ernte von Roggen-Ganzpflanzensilage erfolgt im Entwicklungsstadium Milchreife/beginnende Teigreife der Körner (BBCH 75-85) bei etwa 28 - 38 % TS Gehalt. Also ca. 5 - 6 Wochen später (Ende Mai - Anfang Juni) als die von Grünschnittroggen. Durch die bereits einsetzende Kornbildung und das erzielte Längenwachstum sind in diesem Stadium höhere Erträge zu erzielen: Der TM Ertrag liegt bei ca. 110 - 140 dt/ha.

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Roggen-GPS ist in der Regel leicht zu silieren. Nach GPS können nur noch in absoluten Gunstlagen sehr frühe Maissorten angebaut werden. Des Weiteren eignen sich Gräser, Klee-Gras-Gemische, Sonnenblumen, Sudangras oder Hirse als Nachfrucht.