„SPÄTE AUSSAAT - FRÜHE ERNTE“: ein neues Biogas-Zwischenfrucht-Konzept

Unsere Sorten Turbogreen und Speedogreen vereinen Spätsaatverträglichkeit mit Frühreife bei gleichzeitig hoher TM-Leistung. Im praktischen Anbau werden insbesondere in monomais-basierten Fruchtfolgen nachstehende Vorteile gezeitigt:

• Maximale Ausschöpfung des Ertragspotentials von Biogasmais mit der am Standort spät möglichsten Reifegruppe für Silo- oder Feuchtmais.
• Maximierung des Methanertrages pro Hektar durch den zusätzlichen Anbau von spätsaatverträglichen, frühreifen Grünschnittroggen vor Mais oder der Nutzung als Ganzpflanzensilage mit Nachfrucht Zweitmais oder Hirse/Sudangras.
• Bessere Berücksichtigung von Umweltaspekten in der Substraterzeugung im Hinblick auf Gülleverwertung, Nährstoffverlagerung, Monokultur, Unkrautunterdrückung, Bodenerosion und -bedeckung.


Im Kern geht es um die Kombination futterbaulicher und bodenschonender Vorteile durch den Anbau von Grünschnittroggen mit möglichst kurzer und von Mais mit möglichst langer Vegetationszeit. Ist doch der Mais die tragende Säule in der Biogas-Fütterung. Bei ausreichender Wasserversorgung liefert dieses Duo den höchsten Biogas-Ertrag pro Hektar. Saatzeitversuche in Bayern, Mecklenburg und Niedersachsen haben gezeigt, dass nicht alle Grünschnittroggen-Sorten eine verspätete Aussaat ertraglich kompensieren können. Sie gehen schlecht entwickelt in den Winter, starten im Frühjahr entsprechend langsamer und erzielen letztlich geringere TM-Erträge (siehe Tabelle unten). Je später die Aussaat erfolgt, umso größer wird der Ertragsvorteil der neuen SAFER Genetik. In einer Versuchsserie am Beispiel Turbogreen werden die Vorteile deutlich.

 

Relativierte TM-Erträge:

nach Silomais nach Körnermais spätmöglichster Aussaattermin
Saatzeit Anfang Oktober Saatzeit Mitte Oktober Saatzeit Ende Oktober
Turbogreen 103 104 109
Protector 101 103 105
Vitallo 101 100   94

                 Mittelwerte von 4 Versuchen in BY, MV, NS; Ernte 2009 und 2010
                 Quelle: Landwirtschaftskammer Niedersachen, Standort Wehnen (NS); Saatzucht Steinach,

                 Standort Bornhof (MV); Landesanstalt für Landwirtschaft Bayern, Standort Pulling (BY)

Mit zunehmend späterer Aussaat steigen die TM-Erträge von Turbogreen im Vergleich zu anderen GSR-Sorten an. Turbogreen als auch Speedogreen bestocken im Herbst sehr stark und haben eine schnelle, kräftige Vorwinterentwicklung. Diese Merkmalskombination zeigte sich standortunabhängig in allen Wertprüfungsjahren.

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Darüber hinaus sind beide Sorten als einzige mit der Note 7 in der Massebildung im Anfang bewertet. Die langstrohige Typen weisen jedoch nur eine mittlere Standfestigkeit auf. Das ist von Nachteil in der Saatgutproduktion und muss mit höheren Aufwendungen und Risikozuschlägen erkauft werden. Hier bleibt der Züchter weiterhin gefordert. Erste Verbesserungen zeichnen sich bereits ab. Speedogreen ist schon um eine Note besser eingestuft als Turbogreen.

Sortenbeschreibung Speedogreen
Sortenbeschreibung Turbogreen